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Montag, 26. Mai 2008

lustig

Schaut Euch mal diese Oma auf'm Laufband an:-)

Dienstag, 20. Mai 2008

Zu Besuch auf der grünen Insel

Guinness, Gälisch, grüne Wiesen

Man nehme:
- einen Billigflug von Aer Lingus
- 11 Tage Zeit
- einen großen Rucksack
- Regenklamotten
- einen Reiseführer
- eine gute Landkarte
- den Wuschi
- Wanderschuhe
- einen Mietwagen
- einen Fotoapparat

Das ganze wird gut geschnürt und mit einigen Schlössern, Klippen, vielen alten Steinen und einer Prise Sturm und Regen vermengt.
Heraus kommt eine spannende Rundreise durch Irland, angefangen in Cork, weiter nach Killarney und in den dortigen Nationalpark mit dem höchsten Berg Irlands, weiter auf die Dingle-Halbinsel und dann quer durch's Land nach Dublin.

CORK
Abends kommen wir im strömenden Regen an. Zunächst klappt alles wie geplant: der Bus vom Flughafen in die Stadt, durch die Stadt laufen und unser Bed&Breakfast finden. Dort allerdings die böse Überraschung: der geschäftstüchtige Besitzer des Handlebars akzeptiert rundweg jede Reservierung und vergibt die Zimmer dann einfach an die schnellsten. Von unserer Reservierung wüßte er nichts und wär leider ausgebucht... Genau so etwas wollten wir eigentlich vermeiden, da wir ja wußten, daß wir erst spät ankommen würden und zudem wegen einem Chorfestival alles ausgebucht ist. Bei den Nachbarn, wo wir glücklicherweise noch ein Zimmer bekommen, ist dieses unschöne Verhalten schon bekannt...


Sehr praktisch, damit die armen Katholikenknie beim Beten nicht so weh tun;-)

KILLARNEY - Cill Airne

Unser schnuckeliges Hostel in Killarney, das Súgán, können wir wärmstens empfehlen!

Bootsfahrt und Wanderung im Killarney National Park
Um halb elf brechen wir mit einem kleinen motorbetriebenen Kahn, gesteuert von einem waschechten Iren ("It never rains in Ireland!") und seinem Bootshund Bruce, zu einer zweistündigen Fahrt vom Lough Leane (Lower Lake) über den Muckross Lake bis zu Lord Brandon's Cottage am Upper Lake, von wo wir zu Fuß zurück nach Killarney wandern wollen.
Die Landschaft wirkt durch die tiefhängenden Wolken noch urtümlicher...
Einmal müssen wir aussteigen, ein Stück zu Fuß laufen und dort in andere Boote umsteigen. Unter der Brücke, auf der wir auf dem Foto stehen, ist der Fluß so eng und die Strömung so stark, daß die Boote getreidelt werden müssen.

Nach den zwei Stunden auf dem Wasser sind wir ordentlich durchgefroren, also laufen wir gleich los. Erst geht's ein Stück am Ufer entlang, dann eine ganze Weile nur bergauf. Ein Stück geht es durch einen der wenigen noch erhaltenen alten Eichenwälder Irlands. Dank der hohen Luftfeuchtigkeit wächst überall zentimeterdickes Moos.
Diese Aussicht auf den Upper Lake heißt Lady's View, so benannt nach einem Besuch der Queen.
So schön der Blick aber ist, so häßlich ist der Parkplatz, der am berühmten Ring of Kerry, einer Panoramaroute rund um die Iveragh-Halbinsel, liegt. Da es in Irland unüblich ist, an solch touristenverseuchten Orten Papierkörbe aufzustellen, und gleichzeitig Heerscharen von Leuten halten, die anscheinend nach dem Motto 'Nach uns die Sintflut' leben, ist der Parkplatz total vermüllt - schade!!
Nun geht es ein weiteres Stück bergauf auf eine Art Hochplateau, ein längliches flaches Tal, rechts und links von Bergen gesäumt.
An dieser Stelle soll mit dem Mythos aufgeräumt werden, Irland sei ein flaches, plattes Land. Von wegen! Mit dem Carrauntoohil westlich der Seen von Killarney ist der höchste Berg zwar nur 1040 m hoch, aber dabei muß man bedenken, daß man nur knapp über Meereshöhe mit dem Aufstieg beginnt - und dann sind es halt doch 1000 Höhenmeter, die zu bewältigen sind, und Wetterumstürze können dort ähnlich schnell wie in den Alpen kommen.

Das Hochplateau ist realtiv sumpfig, deshalb läuft man kilometerlang über diese Bohlen; damit sie bei Feuchtigkeit nicht glitschig werden, sind sie alle mit Maschendraht bespannt.
Hier öffnet sich der Blick über das Tal, das Ende unseres Weges liegt in der Kerbe am hinteren Bildrand, ca. 6-7 km enfernt.
Besonders 'irisch' und grün schaut die Gegend nicht aus, gell? Wir hatten kurz vorher Bilder aus Namibia gesehen und fanden, daß wir uns auch gut in der afrikanischen Steppe befinden könnten...

Nach Verlassen des Tals wird die Landschaft wieder grüner, hier der Blick auf den Muckross Lake im Vordergrund, dahinter der Lower Lake.

Ross Castle und Muckross House
Nach den etwa 25 km Fußmarsch am Vortag sind wir heute etwas fußlahm... Wir holen unser Mietauto ab und fahren zu Ross Castle, das im 15. Jh. von den O'Donoghues gebaut wurde.
Entgegen unseren Erwartungen ist die Führung gut gemacht, wir lernen einiges über mittelalterliche Verteidigungsmaßnahmen: unterschiedlich hohe Treppenstufen sollen die Verfolger zum Stolpern bringen, die Treppenhäuser schrauben sich im Uhrzeigersinn hinauf, um den Gegnern den Einsatz des Schwertes zu erschweren (das Schwert hielt man rechts), und über dem Tor sind machicolations (auf Deutsch Maschikulis vom frz. mâchicoulis, Pecherker oder Pechnase), durch die Steine und kochendes Wasser auf die Angreifer geschüttet werden konnten.

Weiter geht's zum Muckross House, einem Anwesen aus dem 19. Jh.
Hinter dem Haus befindet sich ein toller englischer Park mit einem Felsengarten und großen alten Bäumen.
DINGLE PENINSULA
Jetzt wird's ernst: links fahren!
Aber der Wuschi macht das ganz gut und nach anfänglichen leichten Nervenzusammenbrüchen der Beifahrerin (man hat das Gefühl, man nimmt jede Mauer mit, schrecklich...) kann sie sich doch auf die Navigation konzentrieren.

Die erste Herausforderung stellt dann der Paß nach Camp dar: eine Straße, die bei uns vielleicht geradeso als Feldweg durchgehen würde, führt von der Südküste der Dingle-Halbinsel über die Slieve Mish Mountains nach Camp an der Nordküste. Zum Glück besteht der einzige Gegenverkehr in ein paar Schafen, die an der Straße grasen.

Unser erstes Ziel an der Nordseite ist Fahamore, ein kleiner Ort auf einer von sanddünen bedeckten Halbinsel. Hier zeigt sich das erste Problem, wenn man sich in Irland im Auto in unbekanntes Gebiet begiebt: Schilder sind rar, teilweise fehlt sogar das Ortsschild. Und so wird unsere Wanderung in den Margharees zu einer unfreiwilligen Schnitzeljagd. Den Weg, den wir laut unserer Beschreibung gehen sollen, gibt es nicht, und so landen wir, das Ziel vor Augen, in einer Sackgasse nach der anderen. Irgendwann erwischen wir doch mal einen durchgehenden Weg, der uns zur anderen Seite der Bucht führt.

Unsere nächste Station ist Brandon Point, ein Aussichtspunkt.
Hier seht Ihr unseren schicken 'Corsa' - upgegradet zu werden ist ja schön, nur goldfarben hätt die Karre ja meiner Meinung nach nun wirklich nicht sein müssen, aber gut.


Über den Connar-Paß geht's wieder an die Südküste nach Dingle.


DINGLE
Dingle ist vor allem berühmt für Fungi. Fungi ist ein Delphin und lebt seit gut 20 Jahren vor dem Hafen der Stadt und ist DIE Touristenattraktion. Man kann Bootsausflüge zu ihm buchen oder sogar mit ihm schwimmen gehen;-)

Ansonsten ist Dingle nicht unbedingt sehenswürdig. Auch im Pub sind wir nicht lange geblieben, da war zwar Live-Musik, und gar nicht so schlechte, aber die Stimmung war furchtbar fad.

Am nächsten Tag ging's weiter Richtung Westspitze der Halbinsel. Hier die Südküste bei Slear Point.

Auf der Strecke dort hin kann man das Dunbeg Fort besichtigen. Dafür waren wir allerdings zu früh dran, das Tor war noch zu und einfach drüber klettern wollten wir nicht. Zu den Beehive Huts sind wir dann aber doch einfach hin, obwohl das Tor noch zu war. Auf dem Rückweg hat uns der Bauer dann aber doch entdeckt und abkassiert*g*

Die Straße von Slear Point zum Dunmore Head - zum Glück kam kein Gegenverkehr! Fast unvorstellbar, daß hier Reisebusse durchfahren können, aber drei Stunden später kam eine ganze Kolonne dort entlang.

Hier der Blick vom Parkplatz am Dunmore Head, an der Westspitze der Dingle Peninsula, zu dem Bergrücken, den wir dann zum Mount Eagle (516 m) rauf laufen werden.
Hier sieht man den Dunmore Head von oben, davor liegen die Blasket Islands. Leider war das Wetter nicht so gut, extrem windig und wolkenverhangen, und dementsprechend die Sicht miserabel.
Der Weg bergauf, immer an einer Mauer auf dem Grat entlang.

Gipfelstürmer!
Eine typisch irische Wiese, von lauter kleinen Steinmäuerchen durchzogen.

Wanderung zu den drei Schwestern - THE THREE SISTERS
Trotz Regen beschließen wir, wenigstens zur ersten Schwester zu laufen. Querfeldein über eine Schafswiese geht es steil bergauf. 150 Meter hoch sind die Klippen an der ersten Schwester Binn Diarmada!


Nachdem wir genug von Regen und Wind hatten, sind wir zum Gallarus Oratory gefahren. Diese Kapelle ist 1200 Jahre alt!

QUER DURCH'S LAND NACH DUBLIN
Rock of Cashel
Der Rock of Cashel ist angeblich einer der spektakulärsten archäologischen Orte Irlands. Wir hatten uns daher irgendwie etwas mehr erwartet als eine Kirchenruine. Vor allem gab es keine Führung, die uns den Ort etwas näher erklärt hätte.

Viel besser hat uns daher Cahir Castle gefallen, eine eher unbekannte Burg. Dort konnte man überall hin, auf die Wehrgänge, die Türme, in den Keller - schrecklich verschimmelte Räume teilweise. Von der bezaubernden Hazel haben wir eine sehr nette Privatführung bekommen - es war nicht viel los und wir waren nur zu zweit in der Führung.


KILKENNY
Dieses Städtchen wird allgemein als sehr hübsch und mittelalterlich beschrieben. In Wirklichkeit ist neben dem Schloß und der Kirche aber nicht viel zu sehen außer zahlreichen Pubs; Samstagabend ist dort die Hölle los...
Kilkenny Castle wurde aufwendig restauriert; Fotos durfte man aber leider nicht machen.

Nach einer etwas abenteuerlichen Fahrt quer durch die Pampa (kaum Schilder, in meiner Karte fast keine Orte eingezeichnet, so daß wir uns nur grob an der Himmelsrichtung orientieren konnten...), sind wir nach GLENDALOUGH (gesprochen 'glendalog') gefahren. Dort lebte einst ein Einsiedlermönch namens Kevin und wurde später ein Kloster gegründet.

Wir sind das Tal bis zum Ende des oberen Sees gelaufen; da Andy aber Probleme mit seiner Ferse hatte, haben wir hier dann wieder umgedreht und sind nicht mehr bis zu den alten Minen gelaufen.

DUBLIN


Dublin ist vor allem eine Partystadt, das merkt besonders am Bekanntheitsgrad der Pubmeile Temple Bar. Natürlich waren auch wir dort mal und haben eine Pint getrunken, Andy hat natürlich ein Guinness getrunken, aber auch ein Kilkenny probiert - ähnlich dunkel wie Guinness, aber nicht ganz so bitter. Für die Pint (586 ml) darf man übrigens knapp 6 € hinlegen.

Hier seht Ihr die O'Connell-Street mit der Spire of Dublin bzw. Monument of light - mit 120 m angeblich die größte Skulptur der Welt!
Die gelben Doppeldeckerbusse prägen das Stadtbild und verstopfen in der Innenstadt teilweise ziemlich die Straßen, so viele sind dort unterwegs!
Grafton Street, die Einkaufsmeile.

Der Pub Temple Bar.

Guinness ist überall:-)

Auch für Fußgänger hat der Linksverkehr seine Tücken, deshalb ist in Dublin überall aufgemalt, in welche Richtung man schauen muß, bevor man die Straße überquert;-)

Die Ha'Penny Bridge über den Liffey.

Das weltberühmte Trinity College, in dessen Bibliothek das Book of Kells ausgestellt ist.
Anscheinend ist hier gerade eine Abschlußveranstaltung, jedenfalls laufen die Professoren in prächtigen bunten Roben über den Hof vor dem Clock Tower.

HOWTH
An unserem zweiten Tag in Dublin machen wir einen Ausflug auf die Halbinsel Howth (sprich wie 'both') nördlich von Dublin. Dorthin fährt der DART, eine Art S-Bahn. Vom Bahnhof geht es erst durch den Ort Howth, dann zwischen Ginsterbüschen entlang.
Vom höchsten Punkt der Insel, dem Ben of Howth (170 m) hat man eine schöne Sicht auf den schmalen Damm, der die Halbinsel mit dem Festland verbindet.
Über die Klippen, am Leuchtturm vorbei, laufen wir an der Küste zurück zum Bahnhof.

Noch ein halber Tag bleibt uns noch in der irischen Hauptstadt, dann geht unser Flieger zurück nach München - Slán leat, Éire!